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@MichaelKreil
Created May 11, 2015 14:39
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Die Geschichte von der Steinsuppe

Die Geschichte von der Steinsuppe

Vor langer Zeit, irgendwo in Osteuropa, gab es in einem Dorf eine große Hungersnot. Die Menschen im Dorf wurden selbstsüchtig, horteten alle Lebensmittel, die sie finden konnten, und versteckten sie sogar vor ihren eigenen Freunden und Nachbarn.

Eines Tages kam ein Wanderer mit einem großen Kessel auf dem Rücken in das Dorf und wollte dort die Nacht verbringen.

"Es gibt nicht einen Happen in der ganzen Provinz zu essen", wurde ihm gesagt. "Du solltest lieber weiterziehen."

"Oh, ich habe alles was ich brauche", sagte er. "Tatsächlich wollte ich eine Steinsuppe kochen und mit euch allen teilen." Er nahm seinen Kessel vom Rücken, füllte ihn mit Wasser, stellte ihn in die Mitte des Marktplatzes und entzündete ein Feuer darunter. Dann, mit einer großen Zeremonie, zog er einen gewöhnlich aussehenden Kieselstein aus einem Samtbeutel und warf ihn in das Wasser.

Mittlerweile hat sich das Gerücht von der Steinsuppe verbreitet und die Dorfbewohner kamen auf den Platz zusammen. Als der Wanderer an seiner Suppe schnupperte und sich die Lippen leckte, überwand der Hunger die Skepsis der Dorfbewohner.

"Ahh," sagte der Wanderer ziemlich laut, "ich liebe leckere Steinsuppe. Aber Steinsuppe mit Kartoffeln - das ist schwer zu schlagen!"

Bald näherte sich stolz ein Dorfbewohner mit Kartoffeln im Arm, die er aus seinem Versteck geholt hatte. Der Wanderer schnitt die Kartoffeln in die Suppe und erzählte dabei laut "Wissen Sie, ich hatte einmal Steinsuppe mit Kartoffeln und etwas Speck. Das war eine Suppe für Könige!"

Sogleich rannte der Dorfmetzger los, um etwas Speck zu finden ... und so ging es weiter, mit Weißkohl, Zwiebeln, Karotten, Pilze, und so weiter, bis es in der Tat eine köstliche Mahlzeit für alle war. Die Dorfbewohner boten dem Wanderer viel Geld für den magischen Stein, aber er weigerte sich, ihn zu verkaufen und reiste am nächsten Tag ab.

Und von dieser Zeit an, lange nachdem die Hungersnot zu Ende war, erinnerten sich die Dorfbewohner an die beste Suppen, die sie je gegessen hatten.

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