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@SkatingScores
Created September 26, 2023 21:45
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Geheimsache Doping Folge 1
Below is a *totally machine-generated* transcript of ep 1.
I made this using OpenAI's new Whisper tool (on the "medium" time/accuracy setting).
I've never used this tool before, and I have NOT reviewed the results for accuracy.
-------------
Hallo, schön, dass ihr wieder dabei seid.
Und besonders schön, wenn ihr neu dabei seid.
Das war eben Kerstin Hermes und ich bin Hajo Seppelt.
Wir präsentieren heute eine neue Episode im Podcast Geheimsache Doping.
Wir hatten ja schon eine erste Staffel.
Da hatten wir die Fälle von Jan Ulrich, Dieter Baumann und Ben Johnson zum Beispiel aufgerollt.
Und Hajo hat uns erzählt, wie er das russische Staatsdoping aufgedeckt
und in der Operation Adalaz ein europäisches Doping-Netzwerk zerschlagen hat.
Diese fünf Geschichten könnt ihr euch immer noch anhören in der App der ARD-Audiothek
und überall, wo es Podcasts gibt.
Und hier bekommt ihr natürlich auch alle Folgen dieser zweiten Staffel.
In der widmen wir uns einem Fall, der so dramatisch und so komplex ist wie wohl kein zweiter.
Wir nehmen euch in fünf Episoden mit in eine Geschichte voller Wendungen, voller Hoffnung,
Verzweiflung und Wut. Es ist die Geschichte einer unfassbar erfolgreichen Sportlerin.
Die erste Frau der Welt, die dreimal in Folge die 5.000 Meter gewinnen könnte.
Jetzt kommt sie gewissermaßen aus der letzten Kurve raus.
Lauter Bechstein. Jawoll, ja! Weltrekord!
Ihr drittes olympisches Gold nacheinander.
Das hat noch keine geschafft.
Wie gesagt, man stand schon in der Menschheit. So eine Leistung, das konnte man nicht erwarten.
Immer noch der Vorsprung da. Jetzt kein Fehler in der Kurve, dann ist das Gold.
Anni Friesinger, Daniela Anstrütz-Thoms, Claudia Pechstein. Jetzt kommen sie nebeneinander auf die Zielline zu.
Das ist Gold für den Deutschland Express.
Jetzt bin ich die erfolgreichste deutsche Olympianikin und das ist irgendwo Wahnsinn. Einfach Wahnsinn.
7. Februar 2009. Es ist Abend geworden in Hama, in Norwegen. Die Tage sind kurz, die Nächte lang.
Den ersten Wettkampftag hat Claudia Pechstein schon hinter sich, die durchtrainierte, blond gestrente Berlinerin mit den muskulösen Oberschenkeln.
Im sogenannten Wikinger Schiff, der Eisschnellaufhalle in Hama, fühlt sie sich wohl.
Hier hat sie ihre erste von fünf olympischen Goldmedaillen gewonnen.
Hier hat sie ihren ersten von sechs Weltmeistertiteln gefeiert.
Und jetzt kämpft Claudia Pechstein um eine Medaille bei der Mehrkampf-WM.
Sie wird bald 37, hat sportlich eigentlich alles erreicht.
Aber trotzdem will sie unbedingt noch mal zu den olympischen Spielen, ihren sechsten Spielen.
Ein Jahr ist es noch, bis Vancouver 2010. Die Formkurve zeigt so langsam nach oben.
Claudia Pechstein scheint zufrieden.
Das Ziel, die Medaille, ist auf jeden Fall drin. Und ich greife morgen definitiv ran. Also geschlagen gebe ich mich nicht.
Der Mehrkampf liegt ja eigentlich gar nicht so sehr, wegen der 500 Meter.
Claudia Pechsteins Paradestrecken sind die langen Distanzen, über 3000 und vor allem 5000 Meter. Und die 5000 sind morgen dran.
Aber dann klingelt ihr Zimmertelefon. Teamchef Helge Jasch ist dran. Sie soll mal in sein Zimmer kommen.
Es ist Viertel vor elf am Abend. Im Nachthemd und Badelatschen huscht sie über den Flur.
Ja, und dann habe ich gedacht, was ist denn jetzt los? Weil volle versteinerte Mine von ihm und von unserem Verbandsarzt.
Und ich dachte, was ist denn hier passiert? Und dann haben sie mir nur gesagt, du darfst nicht starten.
Nicht starten? Warum? Was Claudia Pechstein jetzt zu hören bekommt, wird ihr Leben für immer verändern.
Mit ihren Blutwerten stimme etwas nicht.
Ich habe natürlich geheult, gezittert, alles die ganze Nacht, weil es irgendwie alles so ein riesengroßer Schock war.
Seit diesem Tag ist nichts mehr wie es war. Claudia Pechstein kämpft nicht mehr nur um Medaillen und Titel.
Bis heute kämpft sie um ihre Unschuld, ihre Reputation und um Geld.
Der Fall Pechstein. Teil 1. Der Verdacht.
Herzlich willkommen zur zweiten Staffel Geheimsache Doping, der Podcast.
Hajo, zum Glück gibt es noch so viele Geschichten zu erzählen.
Es gibt ganz viele Geschichten über Doping zu erzählen, aber es gibt hier eine Geschichte, die so unglaublich komplex ist, so unglaublich verworren.
Kompliziert übrigens auch, das ist ein Fall, der Sportgeschichte geschrieben hat und es eigentlich immer noch tut bis heute.
Das ist der Fall Claudia Pechstein, ein Präzedenzfall auch in der Dopingbekämpfung ohne Zweifel.
Ich bin Moderatorin bei Radio 1 vom RBB und war früher mal ARD-Sportreporterin.
Hajo und ich kennen uns unter anderem von Olympischen Spielen und auch diversen Einsätzen bei der Tour de France.
Hajo Seppelt ist einer der relevantesten Doping-Investigativjournalisten der Welt.
Es ist gerade Frühjahr 2023, während wir das aufzeichnen.
Seit 14 Jahren ist der Fall Pechstein nicht abschließend geklärt.
Ein Präzedenzfall. Hajo, du hast es gesagt.
Jeder hat gefühlt seine eigene Meinung zu ihrer Glaubwürdigkeit.
Wissenschaftler kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen und Interpretationen und Gerichte zu unterschiedlichen Urteilen.
Natürlich hätte ich auch sehr gern mit Claudia Pechstein in diesem Podcast persönlich gesprochen.
Wir haben ein Interview mit ihr angefragt und folgende Antwort bekommen von ihrem PR-Manager Ralf Grenge.
Wenn insbesondere der von Ihnen sicher hochgeschätzte Hajo Seppelt unter Beweis gestellt hat,
dass er dazu bereit ist, die Fälle journalistisch handwerklich sauber aufzubereiten,
in denen er gründlich daneben gelegen, falsche Anschuldigungen erhoben und verdiente Athleten verleumdet hat,
dann, ja dann, können Sie gerne nochmals ein Interview mit Frau Pechstein anfragen.
Mit anderen Worten, ich bin mir sicher, in dieser Angelegenheit nie wieder von Ihnen zu hören.
Ich glaube, dem muss man auch nichts mehr hinzufügen.
Also haben wir ohne neues Interview den ganzen Dschungel aus Akten, Gutachten, Interpretationen und Statements
nochmal durchkämmt, um der komplexen Frage nachzugehen, hat Claudia Pechstein jemals gedobt oder nicht?
Und ist sie zu Recht verurteilt worden? Wurde sie in der ganzen Zeit fair behandelt?
Und dann hieß es, ich darf morgen nicht starten. Ich so, ja wieso, was habe ich gemacht?
Keine Ahnung, also ich wusste wirklich überhaupt nicht, worum es ging.
Und jedenfalls hieß es dann, dass irgendwie meine Blutwerte nicht in Ordnung sind. Ich so, okay.
Wir sind wieder in Hamar, Anfang Februar 2009.
Blutwerte nicht in Ordnung, haben wir vielleicht schon mal beim Hausarzt gehört.
Claudia Pechstein erzählt das hier sechs Jahre später bei einem Referat an der Uni Köln.
Hajo, was heißt das in diesem Fall genau?
Es geht um Retikulozyten, das sind die Blutbildungszellen im Körper, also junge, frische, im Knochenmark gebildete rote Blutkörperchen.
Der Anteil am Blut ist da sehr klein. Die haben normalerweise so einen Wert zwischen 0,5 und 1,5 Prozent.
Dann gibt es einen Grenzwert der Internationalen Eislaufunion, der ISU, und der beträgt 2,4 Prozent.
Warum ist da so ein Grenzwert da? Weil wenn der deutlich erhöht ist, dann kann das ein Hinweis darauf sein,
dass manipuliert worden ist, dass da gedobt worden ist.
Bei Pechstein gab es immer wieder Kontrollen und der betrug dann 3,5 Prozent, auch in Hamar, in drei Kontrollen an zwei Tagen.
Also das heißt, 3,5 Prozent der Normalwert zwischen 0,5 und 1,5 Prozent.
Das heißt, Ihre Werte in Hamar liegen 2 Prozent über dem Normalwert.
Ja, 2 Prozent drüber, das ist schon echt eine Menge, denn eben auch 1 Prozent über dem Grenzwert der Internationalen Eislaufunion.
Hört sich alles sehr kompliziert an, aber warum macht man solche Grenzwerte?
Die werden besonders hoch bereits angesetzt, damit es gar nicht erst irgendwie zu strittigen Komplikationen oder Fällen kommen kann.
Also macht man es gleich ein bisschen höher.
Und hier ist noch über diesem schon sehr hoch angesetzten Wert bei Pechstein noch mehr gemessen worden.
Und das macht es halt suspekt.
Warum sind Retikulozyten grundsätzlich so interessant?
Die sind ein sehr empfindlicher Blutparameter, denn die tragen dazu bei, dass Erythropoetin im Körper eben sich bilden kann.
EPO?
EPO, genau.
Also der körpereigenes EPO sozusagen.
Richtig, das sind die Blutbildungszellen und EPO ist der Sauerstoff-Transportträger am Blut in den roten Blutkörperchen.
Und diese werden dann dafür sorgen, dass der Körper mehr Sauerstoff transportieren kann zu den Muskeln.
Und das heißt wiederum, dass dort die Muskeln besser arbeiten können.
Dadurch haben sie mehr Leistung durch mehr Ausdauer, weil halt mehr Sauerstoff da ist.
Und deswegen sind die roten Blutkörperchen von entscheidender Bedeutung für die Ausdauerleistungsfähigkeit eines Athleten.
Also die internationale Eislaufunion hat bei der Mehrkampf-WM in Hamar erhöhte Retikulozytenwerte bei Claudia Pechstein gemessen.
Alle anderen Blutparameter sind unauffällig und die ISU verdächtigt Claudia Pechstein deshalb, ihr Blut manipuliert zu haben.
Und weil die Weltantidopingagentur Anfang des Jahres den indirekten Beweis für Dopingvergehen zugelassen hat,
braucht die ISU hier keine positive A-Probe, also keine positive Dopingprobe.
Claudia Pechstein geht also nach dieser für sie Horrornachricht in der Nacht am nächsten Tag nicht an den Start.
Sie reißt ab, geschockt und mit immer den gleichen Fragen im Kopf. Wieso ich? Wie konnte das passieren?
Heute Morgen die Hiobsbotschaft, niedergeschlagen die Stimmung im deutschen Team, denn Claudia Pechstein kann nicht mehr antreten.
Eisschneller auf Teamchef Helge Jasch verkündet dann mit ernster Mine, warum Claudia Pechstein zum zweiten Wettkampftag nicht mehr antreten kann.
Dann ist es heute Nacht einfach losgegangen mit Fieber, mit Schüttelfrost und Gliederschmerzen halt.
Und dann heute Morgen war einfach an den Start nicht mehr zu denken und sie ist auch nicht aus dem Bett rausgekommen.
Und damit ist die WM leider für sie beendet halt.
Krank kann passieren, sagt Teamchef Helge Jasch. In Wahrheit sitzt Claudia Pechstein aber erst in der Bahn und dann im Flugzeug nach Hause.
Ohne Schüttelfrost, aber schwer geschockt und mit erhöhten Retikolozytenwerten.
Hio, was hat das zu bedeuten?
Naja, das gibt zwei Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist die, dass bei ihr ein besonderer Fall vorliegt.
Es könnte aber eben auch sein, dass es sich dann um Blutdoping handelt, denn auch diese Retikolozyten,
also die Retis, wie es dann im Fach-Genre heißt.
Lasst die uns mal abkürzen, das ist ein kompliziertes Wort.
Ja, die können diesen Sauerstoff auch transportieren, ob genauso viel wie fertige rote Blutkörperchen.
Das ist bei Fachleuten bisher noch nicht bekannt.
Und wenn viele von diesen Retikolozyten, also diesen jungen roten Blutkörperchen oder Retis da sind,
müssen die normalerweise auch einen Einfluss haben auf andere Werte, nämlich Hämoglobin und Hämatokrit.
Also Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff und Hämatokrit ist halt die Blutdicke.
Wie fest, wie klumpig, wenn man es im schlimmsten Fall sagen möchte, ist das Blut.
Aber das muss man auch sagen, das blieb bei Pechstein unauffällig.
Also deshalb dürfte es eigentlich keinen Effekt auf die Ausdauer haben.
Zentrale Fragen, warum sind aber bei Claudia Pechstein dann trotzdem die retikolozierten Werte so hoch?
Ja, und warum hat sie trotzdem normale andere Werte?
Also du hast es schon gesagt, eigentlich gibt es nur zwei Erklärungen. Entweder es wird hier manipuliert,
also Blutdoping betrieben, oder sie hat eine Krankheit.
Oder sie hat beides.
Der Profisport Hajo hat inzwischen durch die Skandale im Radsport und den spanischen Dopingarzt Juentes
ziemlich viel Erfahrung, was man alles mit Blutwerten so anstellen kann.
Also die Tricks sind inzwischen bekannt.
Und deshalb lohnt es sich auch für Dopingfahnder bei auffälligen Blutwerten,
wie bei Claudia Pechstein, da ganz genau hinzuschauen.
Auf jeden Fall. Also das ist ja auch quasi die Währung.
Wenn man Blutdoping auf die Schliche kommen will, dann muss man natürlich
sich auch überlegen, mit welchen Strategien man davor geht.
Wenn Reti-Werte, also Retikolozyten, durch Blutdoping erhöht sind,
dann kann man sie nicht wieder durch irgendeine Verschleirungsmethode verringern.
Das muss man auch mal wissen.
Wir wissen aber sehr wohl, dass das bei den anderen Werten sehr wohl funktioniert.
Hermatocrit zum Beispiel, weil es die Blutdicke, die kann man reduzieren.
Beispielsweise durch starkes Trinken oder Plasma-Infusionen mit Blutverdünner.
Dann fällt das plötzlich gar nicht mehr so richtig auf.
Aber bei Claudia Pechstein gibt es eben jetzt Auffälligkeiten
und deshalb auch gibt es diesen Verdacht.
Aber wir halten noch mal fest, ein positiver Doping-Test ist das nicht.
Nein, das ist ganz wichtig.
Hier geht es um das sogenannte indirekte Nachweisverfahren.
Das heißt also, mit Hilfe von Auffälligkeiten im Urin oder übrigens auch,
was bestimmte andere Level im Körper betrifft, wie Testosteron zum Beispiel,
kann man sagen, da muss wohl gedopt worden sein.
Aber das ist kein positiver Test im Sinne von, wir haben eine verbotene Substanz
im Körper gefunden, davon sprechen wir hier nicht.
Genau, also wir haben Blutwerte, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen
und deshalb eben verdächtig sind.
Sie könnten manipuliert sein.
Es gibt Beispiele, da haben wir gerade gehört, wie Blutdoping verschleiert werden kann.
Aber die Weltantidoping-Agentur hat eben damals ein neues Instrument,
diesen indirekten Beweis.
Und dieser wurde 2009 eingeführt, genau in dem Jahr, in dem auch der Fall Claudia Pechstein passierte.
Und wie der funktioniert, hat uns Mario Thewes erklärt, der Leiter des Antidoping-Labors in Köln.
Mit Hilfe von indirekten Nachweisverfahren kann man eine zurückliegende Manipulation
mit Hilfe von Substanzen oder Methoden, die direkt nicht zu finden sind, aufdecken.
Bildlich gesprochen erwischen wir den Sportler nicht unbedingt mit den Fingern in der Keksdose,
aber wir erkennen die Rückstände, die Krümel und die Schokoladenreste an ihm.
Klar, und Dopingfahnder meinen eben jetzt, Krümel und Schokoladenreste an Claudia Pechstein gefunden zu haben.
Aber wir wissen von all dem erst mal nichts.
Und Claudia Pechstein ahnt ganz offensichtlich auch noch nicht so wirklich,
worauf ihre auffälligen Blutwerte hindeuten können.
Also was die ISU ihr hier jetzt ganz genau vorwirft.
Später, als dann alles bekannt ist, blickt sie im aktuellen Sportstudio auf diese Zeit zurück.
Dann hat die ISU uns vorgeschlagen, entweder gehen sie an die Öffentlichkeit und verhängen eine Schutzsperre.
Oder wir sagen persönlich selber ab, dass wir eben praktisch mit einer Krankheit absagen.
Also das ist ein Vorschlag der ISU gewesen und das meine ich mit Q-Handel.
Also entweder gehen die in die Öffentlichkeit, weil ich eine Schutzsperre bekomme, oder ich könnte ja auch absagen mit einer Krankheit.
Und das ist für mich eben dieser Q-Handel.
Ich habe mich halt darauf eingelassen, weil ich natürlich mit meinem Namen in Verbindung mit Doping nicht in der Presse erst mal stehen wollte.
Wir wussten ja gar nicht, um was es geht.
Und deswegen lässt man sich natürlich als Sportler erst mal auf sowas ein.
So stellt Claudia Pechstein es im Nachhinein da, ist das möglich?
Also ich glaube ihr das.
Ich glaube wirklich, dass das ein Q-Handel war und dass die ISU auch nicht ein Deut besser war als der deutsche Teamchef, Helge Jatsch.
Da haben eben alle gelogen, haben alle versucht Schaden abzuwenden.
Und der Schaden, der tritt ja nicht etwa ein durch Doping.
Der Schaden tritt ein, wenn Doping bekannt wird.
Das ist immer der feine Unterschied.
Wenn Doping nicht bekannt wird, dann profitiert der Sport davon, wird die Leistung besser werden, alle freuen sich.
Und plötzlich wird Doping bekannt.
Und das ist der Supergo, dass darüber geredet wird.
Es ist eine reine Marketinggeschichte, weil man Angst hat, dass einem die Fälle davon schwimmen.
Das bezieht sich sicherlich auch auf Claudia Pechstein persönlich.
Aber in dem Fall, finde ich, muss man sagen, sie ist falsch angeleitet worden von Sportfunktionären.
Und da würde ich ihr die Verantwortung gar nicht persönlich geben, sondern eher denjenigen, die als Funktionäre das sagen hatten.
Sie denkt zu dem Zeitpunkt jedenfalls, damit hat sich die Sache und freut sich schon auf die nächsten Wettkämpfe.
Und ein Bluttest, der nach Hamar außerhalb des Wettkampfes dann genommen wird, ist dann auch wieder in Ordnung bei 1,37%.
Wir haben vorhin darüber gesprochen, ist deutlich unter dem Grenzwert der ISU.
Aber statt des Staatrechts bekommt ihr Anwalt eine Mail vom Eislaufweltverband.
Am 5. März, glaube ich, war das damals 2009, kam da, habe ich Brust bekommen.
Und da kam eine Anklage, wo ich hätte über zehn Jahre gedobt haben sollen.
Über zehn Jahre gedobt? Das ist jetzt ein Hammer.
Ist diese extreme Reaktion der Internationalen Eislaufunion der ISU nach den auffälligen Reti-Werten von Hamar nachvollziehbar?
Für dich, also warum wäre es mit einer Schutzsperre nicht getan gewesen?
Also das Ganze ist ja schon lange her, dieser Fall.
Aber ich entsinne mich noch daran, dass damals hinter vorgehaltener Hand gesagt wurde von Leuten aus der Eislaufszene,
dass man Claudia Pechstedt schon viel länger auf dem Radar gehabt habe.
Und das auch wirrte vorher schon merkwürdig gewesen sein.
Und womöglich gab es diesen Verdacht, der von Leuten geäußert wurde, schon viel früher.
Aber sie sagten eben damals, sie hätten nichts in der Hand gehabt.
Das erklärt vielleicht diese Reaktion, vielleicht auch eine Überreaktion von plötzlich zehn Jahren zu sprechen.
Das ist schon ganz schön gewagt, muss ich sagen.
Immer wieder jedenfalls hätten die Reti-Messungen gezeigt, dass sie deutlich über eine Norm sind.
Sie sind laut Anklage sogar 14 Mal in diesem Zeitraum.
Das ist schon echt eine Menge.
Und oft so jedenfalls die Darstellung der ISU zu Wettkampfhörpunkten.
Und das kommt zu dem grundsätzlichen Verdacht eben noch hinzu.
Also der Zeitpunkt der Rundwelt ist ja auch nicht unwichtig, das muss man wissen.
Ganz klar, sie war quasi in der Zielfahndung des Eislaufweltverbandes.
Von all dem ahnt die Öffentlichkeit übrigens immer noch nichts.
Offiziell ist Claudia Pechstein immer noch krank oder hat Trainingsrückstand,
weshalb sie keinen Saisonrennen mehr bestreitet.
Sie fühle sich schlapp und leer nach diesem fiebrigen Infekt.
Hat sie per Pressemitteilung über ihren PR-Manager Ralf Grengel den Medien mitteilen lassen.
Und sie fliegt dann in den Urlaub nach Las Vegas, um schwermütige Gedanken zu vertreiben.
So schreibt sie es in ihrer Biografie, während andere bei der Einzelstrecken-WM Medaillen holen.
Inoffiziell aber läuft jetzt also eine Anklage gegen sie wegen des Verdachts auf Blutdoping.
Eine Anklage übrigens, das dürfen wir an der Stelle nicht vergessen,
gegen eine Polizeihauptmeisterin bei der Bundespolizei.
Das ist nämlich Claudia Pechsteins Beruf.
Ja, und das macht es natürlich noch deutlich brisanter, denn damit ist Claudia Pechstein,
weil sie Beamtin ist und aus Steuermitteln finanziert wird, natürlich besonders im Fokus.
Da darf sie sich eines Vergehens oder eines Dienstvergehens sogar nicht schuldig machen.
Also da wiegt das Ganze noch viel schwerer, auch was die beruflichen Konsequenzen betreffen könnte.
Denn wenn man diese Regeln verletzt, dann kann es im schlimmsten Fall bedeuten, dass man entlassen wird.
Also das ist schon für sie eine ganz, ganz hohe Fallhöhe gewesen.
Und aus der Tatsache heraus, dass sie dann plötzlich eine Zeit lang von der Bildfläche verschwunden war,
ist natürlich einiges auch an Gerüchten dann entstanden.
Dann hat man sich gefragt, was ist mit ihr los?
Und wenn man ehrlich ist, auch schon damals hinter vorgehaltener Hand
bei dem einen oder anderen spielten da Dopingvermutungen mit rein.
Fragen wir einen, der damals bei vielen wichtigen Eisschnellaufrennen dabei war.
Jörg Mebus arbeitet heute in Hayos Firma Eyeopening Media.
In der Tat war das relativ komisch damals.
Das muss man so sagen, weniger in Hamar selbst.
Bei dem Wettkampf, wo sie quasi nach dem ersten Tag abgereist ist.
Da habt ihr noch nichts geahnt.
Nicht wirklich.
Das war mal im Moment ein bisschen komisch.
Sie ist halt am zweiten Tag nicht mehr aufgetaucht, aber Trainer, Arzt, Teamchef
haben sich ja alle wunderbar vorbereitet und uns ja quasi einen vom Pferd erzählt.
Komisch wurde es eigentlich erst in der Folgezeit.
Wir gingen auf Saison-Final, auf Saison-Höhepunkt zu.
Da hat man mal häufiger telefoniert und man hat immer dieselben Sätze gehört.
Ihr Manager Ralf Grengel, der quasi unsere Ansprechstation war als Journalisten,
der war nicht erreichbar oder war kurz angebunden.
Auch aus der DSG kamen relativ kurz angebundene Sätze.
Und alles war irgendwie komisch.
Die ganze Kommunikation hat sich verändert.
Und da war es dann schon, dass über die Tage hinweg man immer misstrauischer wurde.
Irgendwas ist los, irgendwas ist passiert.
Und die Gerüchteküche, sie hat wahnsinnig gebrodelt.
Spätestens auch, als dann jemand das wirklich mal diese Frage öffentlich gestellt hat.
Das war Ria Fissar.
Das ist eine ehemalige niederländische Eischnelläuferin gewesen,
die beim Weltcup-Finale in Salt Lake City Anfang März im TV-Sender NOS das einfach mal angesprochen hat.
Und gesagt hat, ja, sie hätte von Gerüchten gehört,
die im Zusammenhang mit einem möglichen Dopingfall im deutschen Team stehen.
Der Name Pechstein fiel dabei nicht, aber da war es natürlich raus.
Und jeder hat diese Aussage natürlich mit dem Namen Pechstein in Verbindung gebracht.
Claudia Pechstein könnte platzen vor Wut, schreibt sie später in ihrer Biografie,
weil sie spürt, dass die Luft dünn wird.
Und sie bereitet mit ihrem Anwalt sogar eine Stellungnahme vor,
falls in den Medien nicht nur pauschal über Gerüchte geschrieben wird, sondern auch Namen fallen.
Und darüber kommt auch ihr Kampfgeist zurück, schreibt sie.
Ja, aber erstmal war der Druck auf den deutschen Verband so gewachsen, dass sie sich äußern mussten.
Und auch auf diese Aussagen der ehemaligen niederländischen Eischnellläuferin Ria Fisser musste der Verband reagieren.
Das hat er getan, und zwar in Kanada, wo die Einzelstrecken WM in Richmond stattgefunden hat.
Und da wurde deutlich gesagt, nein, diese Aussagen von Ria Fisser, sie sind falsch.
Und man würde auch rechtliche Schritte gegen Ria Fisser prüfen.
Und in diesem Zuge und auch schon davor haben wir eigentlich auch die falschen Fragen gestellt, muss man sagen.
Weil irgendwann sind wir da mal zu übergegangen und haben gesagt, jetzt mal Hand auf Herz.
Was ist denn hier überhaupt passiert? Was ist hier los?
Liegt euch ein positiver Doping-Test von Claudia Pechstein vor? Ja oder nein?
Und da war die Antwort nein. Und das war ja noch nicht mal gelogen.
Ganz im Gegensatz zu den ganzen Zeugs, was sie uns im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in Hamar vorher erzählt haben.
Und der Verbandschef Heinze sagt später, der Schutz der Athletin hätte im Vordergrund gestanden.
Pechstein wäre gebranntmarkt gewesen.
An diesem Tag im März 2009, als der Brief der ISU mit der Anklage bei Claudia Pechstein eintrifft, beginnt für sie im Prinzip ein neues Leben.
Ich weiß, dass ich kein Doping genommen habe.
Nein, habe ich nie gemacht und habe ich auch noch nie darüber nachgedacht.
Ich persönlich weiß von mir, dass ich nichts Verbotenes getan habe.
Bei mir gibt es keine positive Probe. Ich habe, wie gesagt, noch nie ein Doping benutzt.
Ich wüsste jetzt nicht, wie ich irgendwie dort was anwenden sollte.
Aber sie wird trotzdem angeklagt.
Siegen oder sterben wird zu Claudia Pechsteins Lebensmotto.
Das sagt sie später immer wieder.
Und trotzdem geht sie hier nicht gleich in die Offensive.
Sie hält alles weiter geheim, erfindet Ausreden, warum sie nicht bei den Wettkämpfen startet.
Warum hat sie nicht proaktiv versucht, die Vorwürfe zu entkräften?
Naja, ich finde, man muss in gewisser Weise auch Verständnis aufbringen für Athleten.
In einer solchen Situation sehe ich das bei Funktionären anders.
Denn die haben persönlich nichts zu verlieren.
Aber ein Athlet, der mit einem Doping Verdacht in Verbindung gebracht wird, allein das reicht schon, um eine Karriere zu zerstören, um Sponsoren, Verträge in Frage zu stellen.
Da steht ganz, ganz viel auf dem Spiel.
Und da habe ich mehr Verständnis, als das bei Funktionären der Fall ist.
Und ich möchte auch noch mal festhalten, es ist kein positiver Test gewesen.
Denn wir reden hier von einem indirekten Nachweisverfahren, das damals in der Anfangsphase stand.
Und da natürlich auch noch einige Unsicherheiten vorhanden gewesen sind.
Das darf man nicht vergessen.
Gleichwohl möchte ich aber auch sagen, dass die ISU eindeutig in ihre Anklage damals geschrieben hat, dass sie Blutdoping betrieben hat.
Das war also der Anklagevorwurf, auch wenn es keinen positiven Test gegeben hat.
Hinter den Kulissen fängt Claudia Pechstein an, ihre Verteidigungsmannschaft zusammenzustellen.
Ihr PR-Manager Ralf Grengel ist ohnehin immer loyal an ihrer Seite.
Von ihm haben wir eben schon gehört, er ist ehemaliger Journalist.
Jetzt Chef der Agentur Powerplay und nebenbei auch noch der Schwiegersohn von Pechsteins Trainer Joachim Franke.
Ja, Ralf Grengel organisiert die Pressearbeit.
Du hast eben gesagt loyal. Er steht felsenfest an ihrer Seite und zwar so felsenfest, da kann kommen, was wolle.
Claudia Pechstein hat quasi immer recht.
Und wer Claudia Pechstein kritisiert, der bekommt es mit Ralf Grengel zu tun.
Also da kennt der einfach nur schwarz oder weiß, gut oder böse.
Und der verfolgt die Berichterstattung absolut genau, penibel, guckt überall hin.
Und wenn Sie seiner Meinung nach zu kritisch sind, dann wird auch gern mal ein Informationsboykott angedroht oder gar verhängt.
Unter anderem ja gegen die Eislaufberichterstattung der ARD. Dieser Boykott, der hält ja bis heute an.
Das ist also Claudia Pechsteins PR-Manager.
Und juristisch lässt sie sich von einem Anwalt betreuen, der sich gut mit Sportrecht auskennt, nämlich Simon Bergmann.
Ein ziemlich drahtiger Typ mit Nickelbrille.
Und er hat sich unter anderem auf Presse- und Sportrecht spezialisiert.
Ja, und der kommt aus der Anwaltskanzlei Scherz Bergmann aus dem alten Westberlin.
Die ist nun wirklich richtig bekannt in Deutschland, denn Christian Scherz ist ein Promi-Anwalt.
Der Kollege von Simon Bergmann, der Promi-Größen wie Heiner Lauterbach oder die damalige Moderatorin Sabine Christiansen als Klienten hatte.
Und noch andere Promis, die dort ein- und ausgegangen sein durften, wenn sie mal ein Problem hatten mit den Medien.
Und auch Claudia Pechstein war mit Simon Bergmann schon lange gut bekannt.
Ja, die beiden sind per Du. Ich lese mal kurz aus Claudia Pechsteins Biografie vor, wie die beiden miteinander umgegangen sind.
Claudia, ich frage dich das jetzt nur ein einziges Mal. Hast du gedobt oder nicht?
Wenn es dazu kommt, dass ich dich verteidigen muss, muss ich das wissen.
Das ist also seine Begrüßung sozusagen für sie. Sie sagt nein. Und Simon Bergmann geht dann auch gleich an die Arbeit.
Einer seiner Angriffspunkte ist die grundsätzliche Verfahrensweise.
Es kann nicht sein, dass der Verband sich dieser mühsamen Aufgabe entzieht, indem er die Beweislast dem Sportler auferlegt.
Denn die ISU stützt ihre Anklage auf ein einziges Indiz. Und Claudia Pechstein soll jetzt den Beweis erbringen, dass sie unschuldig ist.
Hajo, bei positiven Dopingproben ist das tatsächlich so.
Ja, das ist die sogenannte Umkehr der Beweislast. Das ist für Sportverbände, das ist für die Weltantidopingagentur quasi so eine Art Grundgesetz.
Also wenn ein Athlet erwischt wird mit einem positiven Dopingtest, eine Substanz ist in seinem Körper gefunden worden,
dann muss er den Beweis antreten, wie diese Substanz ohne seinen Verschulden in den Körper gelangt ist.
Aber wir reden hier von positiven Tests. Hier ist es aber kein positiver Test gewesen. Hier war es ein indirektes Nachweisverfahren.
Ich verstehe Simon Bergmann, den Anwalt von Claudia Pechstein, dass er grundsätzlich die Frage stellt, ob die Beweislast dem Sportler auferlegt werden muss.
Ob das in ethischer Hinsicht eine vertretbare Position ist. Darüber kann man wirklich trefflich streiten.
Aber das Ganze ist ja schon durchgefochten worden. Und bisher ist es so, dass der internationale Sport mit diesem Prinzip der Umkehr der Beweislast durchgekommen ist.
Die Pechstein-Anwälte hatten in dem Verfahren noch von der ISU gefordert, das Beweismaß zu verändern, nämlich zu sehr nahe an zweifelsfrei.
Also dass sozusagen die ISU sehr nahe an zweifelsfrei nachweisen soll, dass Claudia Pechstein wirklich gedobt hat.
Nicht nur eine Wahrscheinlichkeit besteht.
Genau, das hat die ISU abgelehnt. Da frage ich mich, da hat sich die ISU aber ganz schön leicht gemacht.
Denn es steht ja sehr, sehr viel für Claudia Pechstein auf dem Spiel.
Und für Sie selbst liegen Sie die Latte dann so tief, zumal die ISU, der Eislauf-Weltverband, der gleichzeitig Ankläger und Richter ist?
Ja, ist eigentlich unglaublich, aber so waren das noch die Zeiten damals.
Und das muss man sich mal vorstellen, man steht vor einem Gericht und dann ist der Ankläger, der Staatsanwalt, auch gleichzeitig der Richter.
Und du stehst dann vorne und wirst eines Vergehens oder eines Verbrechens beschuldigt und dann sollst du dich mal zur Wehr setzen. Ist ein bisschen schwierig, würde ich mal sagen.
Und in dem Fall war das so?
Ja, das war damals halt noch so. Es gab zwar damals auch schon den Internationalen Sportgerichtshof als letzte Instanz, aber am Anfang waren die Rollen halt anders verteilt.
Aber jetzt in diesem ersten ISU-Disziplinarverfahren heißt das ganz offensichtlich, die internationale Eislauf-Union muss nicht zweifelsfrei nachweisen,
dass die Werte im persönlichen Blutprofil zwingend auf Doping hindeuten und es keine Alternativen gibt.
Das ist ja nun mal das Verfahren, in dem entschieden wird, ob Claudia Pechstein gesperrt wird oder nicht.
Ich versuche es mal so ein bisschen auseinanderzuklamüsern. Natürlich klingt das jetzt so, wie kann denn sowas sein?
So einfach ist es halt aber auch nicht, denn indirekte Nachweisverfahren haben halt das Risiko, dass man halt interpretieren muss.
Und Interpretationen sind nicht immer über jeden Zweifel erhaben. Und deswegen ist es schon nicht ganz falsch zu sagen, es muss eine gewisse Wahrscheinlichkeit geben.
Da kann man sich natürlich über die Formulierung streiten, ob es über jeden Zweifel erhaben sein muss, die Sache, oder ob fast jeder Zweifel ausgeräumt sein muss.
Also das ist jetzt auch ein bisschen semantisch, diese ganze Diskussion. Aber gleichwohl ist es eben nicht so einfach.
Am Ende heißt das, für ein Sportrechtsverfahren über indirekte Nachweisverfahren wird es nie hundertprozentig sicher sein, ob man es beweisen kann.
Man wird immer sagen, es gibt keine andere Erklärung für diese Blutwerte.
Also Hajo, fassen wir es nochmal zusammen. Claudia Pechstein muss nachweisen, dass es eine andere Ursache für ihre erhöhten Reti-Werte gibt,
weil sonst dieser Indizienprozess im Doping-Kampf nicht wirklich möglich ist. Welche anderen Erklärungen könnten das sein?
Ja, die Pechstein-Seite hat ja dann ein paar Erklärungen für leicht erhöhte Retikulozytenwerte angeführt, also darunter Stress, Infekt oder Kälte oder ein Übermaß an Training.
Aber zumindest die Menschen, die wir dazu befragt haben aus dem medizinischen Bereich, die haben uns gesagt, dass es doch eher unwahrscheinlich ist.
Die einzige nachvollziehbare Erklärung aus Sicht der Wissenschaft, neben Doping für solche Werte, ist eine schlichte Blutkrankheit.
Und deshalb fängt das Pechstein-Team auch an, Fachleute zu konsultieren. Top-Wissenschaftler in Deutschland, die sich mit Blutparametern allerbestens auskennen.
Professor Wolfgang Jelkmann ist Physiologe und Professor an der Uni aus Lübeck, ein weltweit führender Epoforscher.
Und Professor Werner Heimpel von der Uni Ulm ist einer der renommiertesten Hämatologen in Deutschland.
Er befasst sich also unter anderem mit gut und bösartigen Erkrankungen des Blutes.
Und genau danach sucht Claudia Pechstein ja jetzt. Sie bleibt dabei, sie hat nicht gedopt, also muss sie dringend eine plausible Alternative für die Doping-These finden, sonst droht ihr eine Sperre.
Das ist ihr jetzt klar, Hei, und das ist auch ihr gutes Recht.
Selbstverständlich ist es ja gutes Recht. Sie ist des Dopings verdächtig und sie muss und sie kann und sie sollte natürlich für die Verteidigung das aufbieten, was sie kann, also das Beste.
Und da weiß man ja, wenn Claudia Pechstein vor allem im Umfeld etwas anfangen, dann machen sie es richtig und intensiv und umfassend.
Und das ist auch in diesem Fall passiert. Die genannten Experten gehören sicher schon zu den Führenden, soweit ich das beurteilen kann, in Deutschland.
Es gab auch noch einige andere, die sich dann dazu gesellt haben. Auf jeden Fall sind plötzlich ganz, ganz viele Doping-Forscher oder Blut-Experten aus der Welt mit diesem Fall Pechstein beschäftigt.
Die natürlich alle schweigen müssen, ärztliche Schweigepflicht, denn offiziell weiß ja noch niemand, was von dem Doping-Vorwurf gegen Claudia Pechstein.
Und interessant ist, dass etliche Fachleute, die sich jetzt damit beschäftigt haben, in einem Gutachten zu einem ganz anderen Schluss kommen als der internationale Eislaufverband,
die erhöhten Werte könnten tatsächlich natürliche Ursachen haben.
Ja, eine Blutanomalie, irgendeine vererbte Abnormität des Blutes. Man sprach auch von einer Epogenvariante.
Für Claudia Pechstein sind das natürlich bahnbrechende Erkenntnisse. Warum ist denn vorher noch keiner auf die Idee gekommen, das mal bei ihr nachzuchecken?
Na, sie selber wusste ja wahrscheinlich von den auffälligen Blutwerten gar nichts. Und wenn sie es nicht weiß, warum soll sie nachgucken?
Wenn das stimmt, wenn sie eine Blutkrankheit hat, dann gibt es also doch eine alternative Erklärung für die erhöhten Retikolozytenwerte,
was die Argumentation der Internationalen Eislaufunion extrem ins Wanken bringen könnte. Und Claudia Pechstein glaubt auch, dass die ISU das damals durchaus beeindruckt hat.
Der Präsident des Deutschen Eis-Schnelllauf-Verbandes, Gerd Heinzer, erzählt später, als dann alles rausgekommen war, im aktuellen Sportstudio im ZDF Folgendes.
Ja, es gab ein Anliegen an mich durch den Vorsitzenden der Rechtskommission und auch dem Ankläger in der Disziplinärkommission,
der uns den Vorschlag unterbreitet hat, wenn Claudia ihre aktive Laufbahn beenden würde, würden sie das Verfahren niederschlagen und es würde nicht an die Öffentlichkeit kommen.
Das hat natürlich mich nahezu gelebt, dieser Vorschlag, weil wir gemeinsam mit Claudia eigentlich an der Ursachenforschung dran sind,
weil wir für den Anti-Doping-Kampf und gegen Missbrauch sind und wir wollen die Wahrheit finden. Und das hat mich doch schon sehr schüttert.
Offensichtlich waren sie sich ihrer Argumentation nicht sicher und ob diese Verfahren in der Tat dem Rechtsanspruch genügt.
Also, Hajo, fassen wir es nochmal zusammen. Wenn sie ihre Karriere beendet, dann wird im Gegenzug der mutmaßliche Doping-Fall unter den Teppich gekehrt.
Man könnte es auch Vertuschung nennen, ganz simpel Vertuschung. Ganz ehrlich ist es nicht völlig unwichtig, ob jemand seine Karriere beendet oder nicht.
Doping ist Doping. Wenn einer gedoppt ist, dann gehört er aus dem Verkehr gezogen, sollte es so gewesen sein.
Aber was glaubst du steckt dahinter? Wollte die ISU kurz vor knapp tatsächlich noch raus aus der Nummer, weil sie doch beeindruckt war von dem,
was die Experten da festgestellt haben, dass es möglicherweise auch eine Krankheit sein könnte? Ist es denkbar?
Ich glaube, wir müssen da viel weiter oben ansetzen. Hier steht die Frage im Raum, möchte ein Weltverband,
möchte eine Sportart mit Doping in Verbindung gebracht werden? Was ist denn das interessantere Modell?
Einen großen Doping-Fall mit Claudia Pechstein haben, einer der herausragenden Protagonistinnen dieses Sports,
dann Wochen, Monate lang, vielleicht Jahre lang in Schlagzeilen damit zu stehen und die entsprechende negative PR
nicht nur für Claudia Pechstein, nicht nur für den Verband, sondern für die Sportart zu haben.
Oder ist es nicht vielleicht viel besser, den Mantel des Schweigens darüber zu höhlen, weil dann niemand großen Schaden nimmt?
Frau Pechstein ist nicht mehr da, der Verband hat kein PR-Problem, er wird nicht mit Doping in Verbindung gebracht,
die Sportart kann nun da weitermachen. Da kann man leicht zu der Überlegung kommen, ob es nicht sinnvoll ist,
das Ganze lieber zu den Akten zu legen. Und genau das passiert und passierte vor allem über Jahrzehnte im internationalen Sport.
Denn diese Überlegungen, die hier die ISU anführt, wenn es denn so stimmte, diese Überlegungen sind ja auch realisiert worden
in anderen Sportarten über Jahre hinweg, wo Doping vertuscht worden ist, weil sie alle befürchtet haben,
dass es sonst ihnen ans Eingemachte gehen könnte.
Aber wir müssen an dieser Stelle auch festhalten, die ISU möglicherweise steckte das dahinter, hat auch schlampig gearbeitet?
Ob es daran liegt, das weiß ich nicht so, aber was ich schon unterschreiben kann, dass schlampig gearbeitet worden ist.
Ich könnte da eine Anekdote erzählen, die ist so unglaublich, das kann man sich gar nicht vorstellen.
Das war damals eine Recherche der ARD Sportschau, ich hatte einen Beitrag gemacht.
Mich hatte damals ein bisschen gewundert, was ist eigentlich mit dem EPO-Test gewesen?
Ich meine damals sind diese indirekten Nachweise genommen worden, aber da liegt ja auf der Hand,
wenn man ein indirektes Nachweisverfahren nutzt, dass man dann auch einen EPO-Test sich mal genauer anschaut.
Und vielleicht ist ja ein EPO-Test auch in Hammer gemacht worden oder zumindest nah dran an Hammer.
Dann hätte man ja zum Beispiel mal gucken können, ob im Urin das synthetische EPO gefunden wird.
Das wäre dann ein direkter Doping-Nachweis gewesen.
Und das hat mich damals bewegt, diese Frage.
Und dann habe ich recherchiert und dann kommt doch tatsächlich raus,
dass die internationale Eislaufunion einen Test gemacht hat und zwar in oder kurz vor oder kurz nach Hammer
bei Claudia Pechstein im Urin, eine ganz normale Doping-Kontrolle.
Und dann ist dieser Urin in das Labor in Hammer in Norwegen gegangen und dann lag der da.
Und dann war klar, die haben auffällige Blutwerte.
Und dann hatten die den Urin da und sie haben ihn analysiert.
Und jetzt rate mal, worauf sie ihn nicht analysiert haben.
Auf EPO vermutlich?
Das ist korrekt.
Das naheliegendste haben sie nicht versucht, daraus zu finden.
Wie kann das sein?
Also sowas Irres habe ich wirklich mal an Lebta noch nicht erlebt und dachte mir,
ein Weltverband, der so eine Kontrolle macht, der muss das doch checken.
Das Labor hatte keine Verantwortung dafür, sondern das Labor macht ja nur das, was der Verband sagt.
Und wenn der Verband eine EPO-Kontrolle im Urin nicht bezahlt, dann findet die auch nicht statt.
Und dazu habe ich dann, weil mich das so interessiert hat, mit der damaligen ISU-Ärztin Jane Moran gesprochen.
Da bin ich extra ins westliche Kanada gefahren, weil ich von ihr wissen wollte,
stimmt denn das, was ich glaube, nämlich, dass die tatsächlich keinen EPO-Test gemacht haben?
Die Tests außerhalb von Wettkämpfen, die Mehrheit davon, lassen wir auf EPO testen.
Im Wettkampf aber nicht so viele.
Wir vermuten, dass Athleten so intelligent sind, die EPO-Einnahme kurz vor dem Wettkampf zu stoppen.
Wir fanden daher nicht, dass wir unser Geld richtig einsetzen, wenn wir während der Wettkämpfe auf EPO testen.
Heißt das, dass Sie den Urin-Test bei Frau Pechstein am 7. Februar 2009 auch nicht auf EPO untersuchen ließen?
Das ist korrekt.
Da fällt mir nichts mehr zu ein.
Naja, logisch klingt es schon.
Aber trotzdem. Also ich meine, du musst doch nach dem Ausschlussverfahren genau gucken,
ob nicht vielleicht doch noch Restspuren da sein können.
Sie vermuten irgendwas.
Bei einem solchen Fall, mal auf Basis von Vermutungen zu urteilen zu gelangen,
also das fällt mir schon wirklich sehr schwer nachzuvollziehen.
Normalerweise wäre diese Urin-Probe uns nach drei Monaten vernichtet worden.
Ein Doping-Analytiker, und zwar keiner aus Norwegen, wollte es aber genau wissen,
der hat sich die Probe dann kommen lassen, nach Deutschland übrigens.
Und es gehört einfach auch zur vollen Wahrheit, dass dann im Urin von Frau Pechstein kein EPO gefunden worden ist.
Wie gesagt, hätte vielleicht sowieso nicht sein können, weil es dann nichts abgebaut ist,
aber trotzdem checkt man das ja.
Man guckt halt einfach nach, so wie beim Bankraub, wenn man die Möglichkeit hat,
die Fingerabdrücke zu vergleichen mit anderen, wenn man sie dann sowieso schon genommen hat,
dann guckt man nach, findet man in der Datei vielleicht diese Fingerabdrücke irgendwo.
Und genau das ist hier einfach nicht passiert.
Das ist für mich eine Bankrotterklärung für einen Verband.
Und das reiht sich halt ein in die Schlamperreihen dieses Verbandes. Davon gab es ja mehrere.
Ist überhaupt auch nur rausgekommen, weil es ja dann eben zu der Auseinandersetzung mit Claudia Pechstein gekommen ist.
Wir haben gerade eben von dem angeblichen Q-Handel gehört, nämlich das Ganze fallen zu lassen,
wenn Claudia Pechstein ihre Karriere beendet.
Der damalige ISU-Präsident Cinquanta hat den Vorwurf des Q-Handels zurückgewiesen.
Das müssen wir an der Stelle auch nochmal festhalten.
Und Claudia Pechstein geht auf das angebliche Angebot auch nicht ein.
Ich habe da keine Sekunde darüber nachdenken müssen, denn wenn man nicht gedobt hat,
dann braucht man auch keine Schuld eingestehen. Und von daher, das kam überhaupt nicht in Frage.
Damit ist die Sache klar. Claudia Pechstein hat alles, was in der Kürze der Zeit möglich war, dafür getan,
die ISU davon zu überzeugen, dass sie nicht gedobt hat.
Das sehe ich jetzt nicht ganz so. Sie mag ja einiges gemacht haben.
Aber entscheidend ist ja auch das, was man ins Verfahren einbringt.
Und der Vorwurf der ISU lautete damals, sie hätte bis zehn Tage vor der mündlichen Verhandlung
keine eigenen Untersuchungen zum Beweis ihrer Unschuld eingeleitet.
Eingeleitet heißt zumindest, sie nicht vorgetragen.
Claudia Pechstein ist voller Adrenalin, als sie vor dem ISU-Prozess ins Hotel am Bahnhof in Bern,
in der Schweiz, eincheckt, schreibt sie in ihrem Buch.
Hier vor der ISU-Disziplinar-Kommission entscheidet sich jetzt, ob sie gesperrt wird oder nicht.
Es ist also wirklich ein sehr, sehr wichtiger Tag.
Alle sind gekommen, ihr Anwalt, die Vertreter der Deutschen Eisschneller Aufgemeinschaft
und ihre beiden Gutachter auch, die körpereigenen Ursachen nicht ausschließen zu diesem Zeitpunkt.
Beim Strategietreffen fasst Anwalt Simon Bergmann nochmal zusammen.
Ihre Ausgangslage und die Beweissituation seien gut, sagt er damals.
Sie hätten aussagekräftige Gutachten und die ISU habe keinen Beweis für Doping.
Und in solch einem Fall müsse die Unschuldsvermutung greifen.
Also Bergmann scheint vom Erfolg überzeugt zu sein und Pechstein spürt das auch, schreibt sie später.
Was sie aber beunruhigt, ist, dass sowohl die Ankläger als auch die Richter des Schiedsgerichts
alle Funktionäre des Weltverbandes sind.
Das haben wir vorhin auch schon kurz besprochen.
Also Claudia Pechstein, die Olympiasiegerin, steht da gegen den mächtigen Eislauf-Weltverband
und auch gegen die unantastbare Weltantidoping-Agentur mit deren neuem Konzept,
nämlich dem indirekten Beweis.
Und hier muss sie jetzt darlegen, und zwar mit einer hohen Wahrscheinlichkeit,
dass sie eine Blutkrankheit hat.
Ja, aber auch die ISU hat natürlich zwei Blut-Experten ins Feld geführt.
Und die sagen, dass die erhöhten Reti-Werte ausschließlich durch Doping zustande gekommen sein können.
Dann gibt es einen sogenannten unabhängigen Gutachter.
Interessant ist, dass er von der ISU aber gestellt wird.
Da kann man sich Fragen stellen, was ist daran unabhängig.
Professor Max Gassmann von der Uni Zürich.
Er soll dann die ISU-Disziplinar-Kommission, man sieht also alles in den Händen des Verbandes,
bei der Prüfung der wissenschaftlichen Beweise unterstützen.
Am 29. und 30. Juni 2009 ist es dann soweit.
Die ISU hat einen Saal im Bezirksgericht gemietet.
Und auf den Fluren geht es zwischen den nationalen und internationalen Funktionären
so ein bisschen zu wie unter Freunden, obwohl es doch eigentlich Gegner sind.
Claudia Pechstein ist darüber ganz schön irritiert, schreibt sie in ihrem Buch.
Sie wünscht sich mehr Distanz.
Und auch die Sitzordnung fühlt sich für sie unangenehm an.
Links neben ihr sitzt ihr Anwalt Simon Bergmann.
Aber rechts, direkt rechts neben ihr sitzt einer der Ankläger, quasi Schulter an Schulter.
1,5 Tage geht es.
Das ist für Claudia Pechstein quälend lang vor allem um Verfahrensfragen.
Bis dann endlich die Wissenschaftler von der ISU-Disziplinar-Kommission an die Reihe kommen.
Sind die Abnormen Werte durch eine genetische Blutkrankheit zu erklären oder nicht?
Das ist die entscheidende Frage.
Ja, und die einen sagen sehr unwahrscheinlich.
Die anderen sagen, könnte durchaus sein.
Auch übrigens der Max Gassmann von der Uni Zürich, den das Gericht bestellt hat.
Ohne sich nochmal zurückzuziehen und sich mit ihren Beisitzern abzustimmen,
präsentiert die Vorsitzende Richterin kurz vor Ende der Verhandlung dann einen Vorschlag.
Sie bietet Claudia Pechstein an, die Urteilsverkündung könnte verzögert werden,
wenn sie sich innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens medizinischen Untersuchungen unterzieht.
90 Tage, sie könne weiter trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen.
Wenn sie aber ablehnt, dann müsse sie alle negativen Konsequenzen tragen.
Das ist eigentlich ein fairer Vorschlag.
Jedenfalls klingt der für mich so.
Verstehend, Claudia Pechstein aber ab.
Warum hat sie dieses Angebot nicht angenommen?
Hat sie den ISU-Experten nicht vertraut oder hat sie gedacht, das ist nicht nötig?
Ehrlicherweise, ich verstehe es nicht. Ich weiß es nicht.
Also wenn mir die Hand so gereicht wird, würde ich das sagen, das mache ich doch jetzt erstmal.
Ich weiß es nicht.
Also sie sagt dann, sie will sich schon untersuchen lassen, aber ohne Zeitdruck.
Sie sagt später aber trotzdem, dass sie schnell eine Entscheidung wollte.
Das ist irgendwie ein bisschen irre, denn die Entscheidung wäre dann zu ihren Ungunsten verlaufen.
Na gut, aber wenn sie schon sagt, dass sie alle Konsequenzen, alle Negativen tragen muss,
die sie befürchten müssen, dass es dann zu ihren Ungunsten ausgeht.
Aber beide Anwälte waren sich sicher, dass es eben am Ende nur für Claudia Pechstein ein Ergebnis geben kann.
Also dass sie als nicht des Dopings überführt am Ende aus dem Gerichtssaal herausgeht.
Ich wusste auch von Medizinern, dass es eben ganz, ganz viele Jahre dauern kann.
Eventuell eben, was eine Genuntersuchung und so weiter angeht, dass man eben die Ursache eben ganz, ganz spät erst rausfindet.
Und mein Ziel war natürlich bei dem Olympischen Spiel in Vancouver zu starten.
Trainingslager standen an und das Tränen, die Vorbereitung natürlich daraufhin.
Und was soll ich da länger warten?
Und ich wusste definitiv, das Urteil kann nur für mich ausgehen.
Und ich verlasse den Raum dort und gehe dann zur Tagesordnung über, aber das war leider nicht der Fall.
Um kurz nach 19 Uhr schließt die Richterin die Verhandlung.
Immer noch ahnt die Öffentlichkeit nichts davon.
Aber jedem in Claudia Pechsteins Team ist klar, wenn sie verurteilt wird, wird es jeder erfahren.
Und das Leben danach wird ein anderes sein.
Sie selbst ist schon auf dem Weg zum Flughafen.
Claudia Pechstein fliegt nach Italien, weil sie dort mit einem internationalen Fair-Play-Preis ausgezeichnet werden soll.
Einen Tag später beginnt ihr zweites Leben.
Der deutsche Spitzensport wird von einem neuen Doping-Fall erschüttert.
Die Eisschnellläuferin und mehrfache Olympiasiegerin Claudia Pechstein ist des Blutdopings überführt worden.
Wie die internationale Eislaufunion mitteilte, wurde die Berlinerin für zwei Jahre gesperrt.
Das war Teil 1 von Geheimsache Doping – Der Fall Pechstein.
Ein Sportschau-Podcast vom Rundfunk Berlin Brandenburg in Zusammenarbeit mit Eye-Opening Media.
Geschrieben von mir, Kerstin Hermes.
Redaktion Philipp Büchner und Dirk Walzdorf für den RBB und Jörg Mebus für Eye-Opening Media.
Recherche, Jörg Mebus.
Dramaturgie, Franziska Grenzin.
Medizinische Beratung, Susanne Fass.
Juristische Beratung, Kerstin Skiba und Oliver Kastendeig.
David Schülper hat mit Philipp Büchner die Episoden produziert.
Das Audiodesign ist von Kevin Carstens.
Ein Gespräch mit Hayo hat Bernd Bechtholdt aufgezeichnet.
Bodo Pasternak hat weitere Sprachaufnahmen gemacht.
Executive Producer der Geheimsache Doping-Podcasts ist Dirk Walzdorf.
Wir zitieren in dieser Staffel immer wieder aus Claudia Pechsteins Autobiografie von Gold und Blut.
Sie ist Ende 2010 bei Schwarzkopf und Schwarzkopf erschienen.
Alle Folgen von Geheimsache Doping findet ihr in der App der ARD Audiothek.
Und nur dort findet ihr auch den neuen Podcast Heuza, Verrat am Fußball.
Das ist die packende Chronologie von einem der größten Skandale in der deutschen Sportgeschichte.
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