Offene Standards bilden die Grundlage, um Metadaten langfristig optimal über verschiedene Anwendungen und Organisationen hinweg nutzen zu können. Schon ab den 1960er Jahren verabredet die Bibliothekswelt mit dem Austauschformat MARC21 gemeinsame domänenspezifische Standards. Mittlerweile basieren aktuelle bibliothekarische Standards wie etwa Bibframe auf dem World Wide Web zugrundeliegenden Web-Standards. Das hbz unterstützt ebenfalls seit langem domänenübergreifende Webstandards für den Aufbau leicht nutzbarer, wartungsarmer und zukunftsfähiger Anwendungen.
Einen offenen Standard entwickeln mehrere Akteure gemeinsam, die den Bedarf des Standard für ihre Anwendungen erkannt haben. Diese gemeinschaftlich umgesetzte Standardisierung ermöglicht, den Standard bestmöglich zu spezifizieren und eine breite Nutzung und Akzeptanz und dadurch Interoperabilität von Anwendungen und Daten zu erreichen.
Das hbz engagiert sich im Kontext des Kompetenzzentrums Interoperable Metadaten (DINI AG KIM), des World Wide Web Consortiums (W3C) und der Dublin Core Metadata Initiative (DCMI) für die gemeinsame Entwicklung und Pflege von standardisierten Metadaten und Protokollen.
Mit Blick auf die bibliothekarische Standards bedeutet Offenheit für uns insbesondere die webkonforme Bereitstellung von Metadaten. Das momentan unangefochtene Datenformat im Web ist JSON (JavaScript Object Notation). Es ist allen Webentwickler:innen vertraut und leicht nutzbar. Mit JSON-LD sind Daten nicht nur leicht nutzbar, sondern gleichzeitig auch Linked Data. Wir sprechen in diesem Kontext von Linked Open Usable Data (LOUD) und bieten neben eigenen LOUD-Diensten auch Werkzeuge für den Aufbau entsprechender Dienste an.
In der DINI AG KIM wirkte das hbz maßgeblich an der Spezifikation des Allgemeinen Metadatenprofils für Bildungsressourcen (AMB) mit. Das AMB dient der strukturierten Beschreibung von Lehr- und Lernressourcen im Web und wird von mehr und mehr Anwendungen im Schul- und Hoschulbereich implementiert, z.B. vom OER Suchindex (OERSI) oder der Lernplattform Serlo. Auch die nationale Bildungsplattform "Mein Bildungsraum" implementiert das AMB.
Beim W3C arbeiten wir mit an der Standardisierung der Reconciliation Service API zum Abgleich verschiedener Datenquellen. Das Protokoll wird schon jetzt durch viele Datenquellen und Anwendungen unterstützt. Wir arbeiten gemeinsam mit der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) an einer verstärkten Nutzbarmachung des Protokolls im Kontext der Gemeinsamen Normdatei (GND).