The Intercept berichtet, dass das FBI Soldaten empfiehlt, online keine Fotos von sich zu benutzen; sie sollten für Accounts lieber Cartoons oder ähnliche Avatar verwenden. Ich denke: Ja, und, wo ist die Sensation?
Und damit begehe ich genau den gleichen Fehler, den manche Kommentierende u.a. im Blog von Stefan Niggemeier immer wieder machen: Dort finden sich bei vielen Beiträgen sarkastische Kommentare nach dem Muster „Oh, da hat der Herr Niggemeier aber wieder einen ganz großen Skandal aufgedeckt! Was soll daran denn so aufregend sein?“
Aber warum soll es aufregend sein? Um die Welt zu verstehen, darf ich nicht nur auf die aufregenden, grellen Dinge gucken, ich muss auch die ruhigen Zusammenhänge erkennen.
Medien haben festgestellt, dass sie sich gut verkaufen lassen, wenn sie marktschreierisch daher kommen. Aber wenn ich das Ganze besser verstehen will, so ist es meine Verantwortung, nicht nur auf diese Dinge zu hören. Eigentlich auf diese am wenigsten, denn das Laute dringe eh an mein Ohr.
Deswegen bin ich dankbar für Medien, die eingetretene Pfade verlassen und auch anders und über anderes berichten. Die taz versucht dies schon lange (und wagt dabei so viel, dass sie immer wieder auf die Nase fällt), The Intercept und Krautreporter sind jüngere Beispiele wo dies online geboren wurde.
(Am Rande sei erwähnt, dass der Artikel im Intercept auch andeutet, warum diese scheinbar nebensächliche Empfehlung relevant ist. Aber dies ist hier für mich nebensächlich.)