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@derhuerst
Created October 29, 2015 23:02
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Netzneutralität

Stellen wir uns mal vor, ein Stromversorger käme auf die Idee, nicht mehr unseren allgemeinen Verbrauch in Rechnung zu stellen, sondern unterschiedlich viel pro Kilowattstunde zu verlangen. Und zwar abhängig davon, was wir mit dem Strom tun. Etwa indem er für den Betrieb der Mikrowelle mehr kassierte, fürs Fernsehen weniger und vielleicht den Strom für den Haarföhn überhaupt nicht berechnete (etwa weil der Konzern einen Deal mit einem marktbeherrschenden Hersteller von Design-Haarföhnen hat). Zu Recht würden die Mikrowellenbesitzer zürnen – geht es doch die Elektrizitätswerke nichts an, was ich mit ihren Elektronen anfange! Wieso soll ich die Föhnerei anderer Leute finanzieren? Diese absurde Föhn-Fiction entpuppt sich als plausibles Szenario, ersetzt man Energieversorger durch Telekommunikationskonzerne und die Elektrizität durch Datenpakete. Dass jedes von Letzteren gleich behandelt vom Start zum Ziel gelangt, egal, ob es Teil einer E-Mail ist, eines Bildes, eines Videos, einer Website oder einer Sprachnachricht – das bezeichnet man als Netzneutralität. Die ist ein Ursprungsgedanke des Internets. Und um sie müssen wir uns seit dieser Woche Sorgen machen.

– Stefan Schmitt from the German newspaper Zeit, read on the 29th of October 2015.

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